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Supply-Chain-KI ist ein Schlüssel zum Erfolg - warum nutzen ihn so wenige?

Leere Regale oder Ware, die sich stapelt? Während das eine nur die Kunden ärgert, betrifft Händler beides gleichermaßen. Rund 80 Prozent der Unternehmen versprechen sich Hilfe durch KI. Doch 58 Prozent haben KI noch nicht einmal in einem Teilbereich geplant. Woran liegt das?

| Lesedauer: 2min.

„Da ist noch reichlich Luft nach oben"

Unternehmen, die vorausschauend planen können, haben einen Schlüssel zum Erfolg in der Hand. Doch was in vielen Fällen dem Blick in die Glaskugel gleicht, bekommt durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) Verlässlichkeit. „Damit die Kundschaft vor vollen Regalen stehen kann, sind KI-Prognosen äußerst hilfreich. Darum nutzen einige Handelsunternehmen bereits KI-gestützte Absatzprognosen. Da ist aber noch reichlich Luft nach oben“, erklärt Thomas Kempcke, Er ist Logistik-Experte und Autor der Studie „„KI in der Supply Chain“, die das EHI Retails Institut im Auftrag der Relex Solution durchgeführt hat. Darin wird deutlich: KI kann in noch viel mehr Bereichen zur Sicherung der Lieferkette eingesetzt werden, als es bisher erst im Ansatz erkennbar ist: „Wetterprognosen werden beispielsweise noch gar nicht bei der Filialbelieferung berücksichtigt“, so Kempcke.

Bis zu 80 Prozent positive Effekte erwartet

Doch welche wirtschaftlichen Effekte erwarten die befragten Handelsunternehmen bei einer KI-Einführung? Vor allem zwei Bereiche stechen heraus. 80 Prozent rechnen mit positiven Auswirkungen bei der Warenverfügbarkeit. 76 Prozent gehen von großen Effekten bei der Bestandsoptimierung aus. Immerhin 52 Prozent rechnen mit höherer Lieferzuverlässigkeit, fast 42 Prozent mit dem einfacheren Erreichen von Zielgrößen. Nur geringe Auswirkungen erwarten die Verantwortlichen im Handel dagegen auf die Effizienz der Filialprozesse, die Reduzierung von Durchlaufzeiten und die Verringerung von Handlingkosten.

Nur 16,7 Prozent und weniger umgesetzt

KI insgesamt bewerten 76 Prozent der Unternehmen als (relativ) wichtig für Erfolg im Supply Chain Management. In die Praxis umgesetzt haben sie allerdings nur wenige. Die häufigste Anwendung ist die Erstellung von Absatzprognosen. 16,7 Prozent der Studienteilnehmer haben KI in diesem Bereich erfolgreich umgesetzt. Bei weiteren 16,7 Prozent ist diese Anwendung von KI im Pilotstadium oder in der Einführungsphase. Zu einem weit geringeren Teil setzten Unternehmen KI ein im Bereich von Kampagnenprognosen (9,1 Prozent), Bestandsmanagement (8,0 Prozent) und Warenfluss-Glättung (8,0 Prozent). Alle übrigen Anwendungsmöglichkeiten bleiben unterhalb der 5-Prozent-Hürde. Gar nicht angewendet werden zum Beispiel Markdown-Optimierungen oder Wetterprognosen für die Filialbelieferungen.

Sorge vor Kosten und mangelnder Qualifizierung

Doch woran liegt es, dass die Verantwortlichen zwar die große Bedeutung von KI für ihr Unternehmen sehen, die Umsetzung aber so zögerlich läuft? Zwei Bereiche erweisen sich aus Sicht der Unternehmer als Hemmschuh: Finanzen und Personal. 76 Prozent der Verantwortlichen scheuen die Investitionskosten. 86 Prozent glauben zudem, nicht über genügend entsprechend qualifiziertes Personal zu verfügen. Und 68 Prozent befürchten, dass die Akzeptanz für den Einsatz von KI in ihrem Unternehmen nicht entsprechend hoch ist.

Zumindest in einem Bereich gibt es für Unternehmen allerdings Hilfe: In den Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren, unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, klären KI-Trainer über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen auf. Angeboten werden Workshops, Unternehmensbesuche, Vorträge, Roadshows und vieles mehr. Ziel ist, die Unternehmen mit Chancen und Herausforderungen der neuen Technik vertraut zu machen. Gleichzeitig werden gemeinsam konkrete Anwendungen umgesetzt.

Fazit

Künstliche Intelligenz revolutioniert schon jetzt das Supply Chain Management – und einem Großteil der Unternehmen ist das völlig klar. Wer nicht auf KI setzt, gibt einen der Schlüssel zum Erfolg aus der Hand. Die praktische Umsetzung allerdings stockt. Bisher setzen nur wenige Unternehmen KI ein, und das auch nur in wenigen begrenzten Bereichen. Neben den Investitionskosten, die viele scheuen, besteht auch die Sorge, nicht genügend qualifiziertes Personal zu finden. Doch inzwischen gibt es Initiativen, beispielsweise unterstützt vom Bundeswirtschaftsministerium, die Unternehmen bei der Umsetzung von KI und der Qualifizierung ihres Personals unterstützen. Inzwischen hat sich nämlich auch gezeigt: Unternehmen, die sich Unterstützung von außen holen, können KI oft besser und nachhaltiger implementieren als Unternehmen ohne Hilfe. Weiter Expertentipps finden Sie auch in der Studie des Herchenbach Supply Chain Instituts über die „Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels bei der Gestaltung der Supply Chain“: Hier gehts zur Studie.

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