Das können Sie besser machen
1. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter, aber richtig
Informierte Mitarbeiter sind sichere Mitarbeiter: Sie halten nicht nur die Augen offen, sondern sind auch sensibilisiert dafür, wo in Lager- und Logistikhallen Gefahren drohen. So können sie nicht nur in der Extremsituation nach einem Unfall angemessen reagieren, sondern sorgen bereits im Vorfeld dafür, dass Gefahrenquellen minimiert und Arbeitsabläufe sicherer gestaltet werden können.
Wie stark Arbeitnehmer gefährdet sind, hängt zuallererst von ihrem Arbeitsplatz ab. Eine wichtige Basis für die Unterweisung ist deshalb die Gefährdungsbeurteilung. Darüber hinaus gibt es Themen wie Erste Hilfe oder das Verhalten im Brandfall, die für alle Mitarbeiter des Unternehmens wichtig sind.
Der richtige Zeitpunkt für Unterweisungen:
- Die Einstellung von Beschäftigten – oder ihr Wechsel in einen neuen Arbeitsbereich
- Veränderungen im Arbeitsablauf
- Besondere Anlässe, beispielsweise nach einem Unfall
Funktionieren wird die Unterweisung allerdings nur, wenn sie nicht nur verständlich formuliert ist, sondern auch die Sicherheitsbedürfnisse der Belegschaft ernst nimmt. Zudem muss sie regelmäßig wiederholt werden (mindestens einmal im Jahr, bei Jugendlichen sogar halbjährlich).
2. Planen Sie Lager- und Logistikhallen gut
Achten Sie bereits bei der Konfiguration Ihrer Halle auf eine ansprechende Gestaltung des Lagerumfeldes. Ausreichend Platz (gemessen am größten eingesetzten Fahrzeug) und optimale Arbeitswege tragen genauso zur Sicherheit Ihrer Mitarbeiter bei wie die angemessene Beleuchtung und eine richtige Beschilderung der Fluchtwege. Nimmt Ihr Lagerbedarf zu, senken Sie nicht Ihre Standards, sondern sorgen Sie durch innovative Hallenlösungen für Platz und damit für Sicherheit.
3. Überprüfen Sie regelmäßig Regale auf Schäden
Ein kleiner Rempler mit dem Stapler – für die Statik eines Regals kann das schon ein großes Problem sein. Führen Sie ein offensives Fehlermanagement ein und untersuchen Sie die Regale auf Beschädigungen. Stellen Sie die Regale standsicher auf, schützen Sie sie gegen Umkippen, und beladen Sie sie nicht stärker als zugelassen. Unterziehen Sie auch unfallunabhängig die Regale immer wieder einer Prüfung. Lassen Sie die Regale in regelmäßigen Abständen von einem Fachmann inspizieren. Anfahrtsschutzprofile bieten zusätzliche Sicherheit.
4. Achten Sie auf die richtige Schutzausrüstung
Rote Karte für die Mitarbeiter, die ohne geeignete Schutzausrüstung Lager- und Logistikhallen betreten – richtig so. Arbeitgeber müssen Schutzkleidung nicht nur bereitstellen, sondern auch dafür sorgen, dass sie getragen wird.
In Lager- und Logistikhallen sind vor allem folgende Kleidungsstücke im Einsatz:
- Warnwesten
- Kopfschutz
- Sicherheitsschuhe
- Gesichtsschutz
- Gehörschutz
Auch Handschuhe, Arbeitsanzüge und Wetterschutz wie Jacken und Mützen dienen der Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter. Bei der Arbeit mit Gefahrgut aber auch bei erhöhter Geräuschemission gelten besondere Regeln. Die Platzierung an einem günstigen Ort sorgt dafür, dass Mitarbeiter die komplette Ausrüstung schnell greifbar haben und nicht aus Zeitmangel auf Schutzteile verzichten, weil sie an einem anderen Ort gelagert sind.
5. Investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter
Zwar existieren inzwischen eine Reihe von Hilfsmitteln, die Arbeit in Lager- und Logistikhalle erleichtern. Gleichwohl sind die Mitarbeiter dort besonderen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Vor allem die Kraft, die auf die Wirbelsäule einwirkt, aber auch Überlastungen an Armen und Rumpf können zu langfristigen Schäden führen. Reduzieren Sie den Kraftaufwand für Ihre Mitarbeiter so weit wie möglich und stellen Sie geeignete Hilfsmittel zur Verfügung. Informieren Sie regelmäßig über die optimale Arbeitshaltung. Bieten Sie angemessene Erholungszeiten an und unterstützen Sie Mitarbeiter, die etwas für ihre körperliche Fitness tun möchten.
6. Informieren Sie sich regelmäßig
Gesetzliche Vorgaben beachten – das ist nicht nur der legale, sondern auch der sichere Weg, Mitarbeiter angemessen zu schützen. Immer wieder gibt es jedoch Betriebe, die die Vorgaben nicht richtig umsetzen. Halten Sie sich deshalb auf dem aktuellen Stand, welche Vorschriften für ein Unternehmen Ihrer Größe gelten. Damit sind nicht nur Ihre Mitarbeiter, sondern auch Sie bei einem Arbeitsunfall auf der sicheren Seite,
7. Wenn es doch passiert: Die richtige Ersthilfe
Selbst bei größter Vorsicht lassen sich Unfälle nie ausschließen. Je intensiver Arbeitgeber mit der Belegschaft deshalb im Vorfeld vorbereiten, was zu tun ist, wenn sich ein Mitarbeiter verletzt hat, umso sicherer kann auch in einer Paniksituation die optimale Behandlung gewährleistet werden. Dabei ist vor allem eines wichtig: Zuerst geht es um die Versorgung des Verletzten.
- Ersthelfer im Unternehmen müssen entsprechend ausgebildet, bekannt und erreichbar sind.
- Erste-Hilfe-Ausrüstung auf dem aktuellen Stand ist einfach verfügbar.
- Notfallnummern dürfen nicht erst gesucht werden, sondern sind zusammen mit den Namen der Ansprechpartner an gut zugänglichen Stellen einzusehen.
Wer wird wann wie informiert? Auch hier ist eine klare Absprache im Vorfeld entscheidend, um keine wertvolle Zeit zu verlieren. Eine Checkliste bietet auch in dieser Extremsituation Sicherheit, dass an alles gedacht und der Unfall entsprechend gemeldet wurde. Damit kann er später auch als Arbeitsunfall anerkannt werden.