Dr. Martin Schäfer, Herchenbach Engineering: „Mehr als 500 Hallen sind bei uns Standard“
Wie ist das Baukastensystem entstanden?
Schäfer: Wir haben eine ausführliche Marktanalyse durchgeführt und dabei zusammengestellt, welche Hallenbreiten und -höhen am häufigsten benötigt werden. Diese Kunden-Anforderungen haben wir kombiniert mit den notwendigen Wind- und Schneelasten. Im Weiteren haben wir die Vielzahl an Hallen-Geometrien soweit abgestuft, dass ein System aus Schnellbauhallen entstanden ist, welches durch die Verknüpfung einiger weniger Bauteile die Liste der sinnvollsten Hallen-Geometrien abbildet. Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass dieses Vorgehen genau richtig war.
Wie groß sind die Wahlmöglichkeiten?
Schäfer: Insgesamt haben wir über 500 Hallen als Standard im System. Wir bieten 4 verschiedene Profile an mit 2 verschiedenen Bindeabständen. Gebaut werden die Hallen in bis zu 11 Breiten und in 5 verschiedenen Traufhöhen. Das sind schon 440 Möglichkeiten, dazu kommt noch eine Reihe von Einzelstatiken. Aber natürlich gehen wir auch auf die speziellen Kundenwünsche ein, die außerhalb des Baukastens liegen.
Wie profitieren Herchenbach-Kunden davon?
Schäfer: Weil wir so viele Statiken bereits errechnet haben und diese sozusagen „in der Schublade liegen“, diese zudem vom TÜV geprüft sind, sparen unsere Kunden viel Ziel und Geld, trotz einer sehr großen Auswahl.
Wie beschleunigt das Baukastensystem den Bau?
Schäfer: Für jede Hallengeometrie haben wir eine vorgefertigte Statik und Konstruktionszeichnungen. Die speziell auf den Kunden angepassten Hallenzeichnungen können aus unserem eigenentwickelten Zeichenprogramm über Parameter innerhalb von Minuten angefertigt werden. Wenn ein Kunde also bei uns eine Aluminiumhalle kauft, bekommt er sofort diese notwendigen Unterlagen. Bei einer Stahlhalle muss dagegen eine Statik erst aufgestellt werden, was an sich schon etwa vier bis sechs Wochen dauern kann, falls der Statiker nichts anderes zu tun hat und direkt mit den Berechnungen anfangen könnte. Zusätzlich müssen erst Konstruktions- und sogenannte Werkszeichnungen erstellt werden. All diese Zeiten können durch unser Baukastensystem eingespart werden.
Was bedeutet das System für die Hallenmiete?
Schäfer: Durch den Baukasten können wir Bauteile extrem gut miteinander kombinieren, das war ja auch der Plan, als wir den Baukasten aufgestellt haben. Beispielsweise kann die Dachmembran für eine Halle mit 25 m freitragender Breite bei jeder Halle dieser Breite genutzt werden, völlig unabhängig von der Hallenlänge, Hallenhöhe oder Wind- und Schneelast. Das gleiche gilt für Trapezbleche und Isopaneele. Unsere Bauteile sind mehrfach wiederverwendbar. Und selbstverständlich sind auch unsere verschiedenen Rahmenprofile kombinierbar und wiederverwendbar. Dadurch dass wir mit einer kleinen Anzahl von Bauteilen sehr viele verschiedene Hallen-Geometrien abbilden können und wir diese Bauteile ebenfalls mehrfach einsetzen, wirkt sich das selbstverständlich auf die Kosten der Halle aus, weshalb unsere Mietpreise so günstig sind.
Welche Hallengrößen sind möglich?
Schäfer: Die kleineste mögliche Halle hätte eine Breite von 5 m und eine Länge von 4 m also ca. 20 m² Grundfläche, hinzu könnte nun auch noch die kleinste Traufhöhe kombiniert werden mit 3,40 m. Die größte Halle hat aktuell 40 m freitragende Breite mit mindestens 30 m Länge sowie eine Traufhöhe von 6,40 m. Wichtig zu wissen ist aber, dass die Länge unserer Leichtbauhallen nicht begrenzt ist, wir haben schon Hallen mit 250 m Länge gebaut. Für uns stellen Projekte mit über 10 000m² also kein Problem dar. Und wem die 40 Meter Breite nicht genug sind: Wir bieten auch mehrschiffige Hallen an.