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Bauholz um 38,4 % teurer, auch andere Baustoffe fehlen

Die Aufträge sind da, doch Handwerk und Industrie haben immer größere Schwierigkeiten, sie zu erfüllen. Rohstoffe und Vorprodukte fehlen. Holz und Dämmstoffe sind Mangelware, mit drastischen Folgen.

| Lesedauer: 4min.

Bei Gartenhäusern und Saunen aus Holz merken es die Kunden direkt. Große Ketten wie Bauhaus oder Hornbach melden auf ihren Internetseiten Lieferfristen um die 10 Wochen – wenn die Produkte überhaupt noch verfügbar sind. Die Auswirkungen der Holzknappheit reichen allerdings viel weiter. Baubranche und Handwerksbetriebe stehen vor großen Herausforderungen.

Höchster Erzeugerpreisindex-Anstieg seit 2008

Die Erzeugerpreise für Baustoffe wie Holz, Stahl oder Dämmmaterialien sind drastisch gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. So verteuerte sich Konstruktionsvollholz im Mai 2021 um 83,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dachlatten sind um 45,7 % und Bauholz um 38,4 % teurer geworden. Doch nicht nur der drastische Preisanstieg durch Holzmangel, auch die Stahlpreise treiben die Kosten auf dem Bau in die Höhe: Um 44,3 % war der Preis für Betonstahl in Stäben im Mai 2021 teurer als im gleichen Monat des Vorjahres, Betonstahlmatten kosteten 30,4 % mehr. Zahlreiche Baustoffe fehlen. Zum Vergleich heißt es beim Statistischen Bundesamt: „Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte insgesamt stieg im gleichen Zeitraum um 7,2 %. Dies war der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Oktober 2008 (+7,3 %), als die Preise vor der Finanz- und Wirtschaftskrise stark gestiegen waren.“

Hoch- und Tiefbau melden Beeinträchtigungen

Die Auswirkungen ziehen weite Kreise. So berichteten nach einer Umfrage des Ifo Instituts 95 % der befragten Unternehmen von steigenden Einkaufspreisen. „Die Probleme sind vielfältig und haben sich gegenüber dem Vormonat nochmals verschärft“, sagt Felix Leiss, Umfrageexperte beim ifo Institut. 50,4 Prozent der Betriebe im Hochbau meldeten zudem Beeinträchtigungen durch Lieferverzögerungen. Im Mai waren es 43,9 Prozent und im April 23,9 Prozent gewesen. Im Tiefbau berichteten nach Angaben des Ifo Instituts im Juni 40,5 Prozent der Befragten von Problemen bei der Beschaffung. Das entspricht einem spürbaren Anstieg gegenüber dem Vormonat, als es 33,5 Prozent waren. Noch im März war im Tiefbau mit 2,9 Prozent kaum von Lieferproblemen die Rede.

Material fehlt: Neubauten teurer

„Die überdurchschnittliche Preissteigerung beim Neubau von Wohngebäuden im Mai 2021 von 6,4 % binnen Jahresfrist ist auf die stark gestiegenen Baumaterialpreise zu­rückzuführen“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichen Baupreisindizes. „Hier machen sich insbesondere die stark gestiegenen Holzpreise bemerkbar­ ­- die Preise für Zimmer- und Holzbauarbeiten legten innerhalb eines Jahres um 28,5 % zu.“ Aber auch der Neubau von Büro- und Betriebsgebäuden sowie von Straßenbrücken sei deutlich teurer als ein Jahr zuvor, die Preissteigerung lägen zwischen 5,4 % und 6,6 %. Dies sei kein Wunder, schließlich seien die für den Bau notwendigen Materialien in kürzester Zeit aufgrund deutlich gestiegener Nachfrage bei gleichzeitiger Knappheit im Preis stark gestiegen.  

Starke Nachfrage in USA und China

Hauptgründe für den starken Preisanstieg sind Lieferengpässe bei den Rohstoffen. So hatten Unternehmen der Baustoffwirtschaft wegen der Corona-Pandemie ihre Produktionskapazitäten reduziert, nun wird langsamer hochgefahren als benötigt. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Rohstoffen: Stark geordert werden Baustoffe zurzeit beispielsweise in den USA und in China, dort werden aktuell sehr hohe Preise etwa für Bauholz gezahlt. Doch auch in Europa ist die Nachfrage hoch – so haben nicht wenige Privathaushalte das Geld, das sie wegen der Pandemie nicht in Urlaube investieren konnten, für Bauprojekte angesetzt. Dort sind sie nun von der überdurchschnittlichen Preissteigerung betroffen.

Lieferketten-Resilienz: Fünf Erfolgsfaktoren

Um sich von den Schwankungen in der Lieferkette unabhängig zu machen, setzen Unternehmen wie das Holzzentrum Birlenbach auf modulare Lagerlösungen. Um unabhängiger von den Schwankungen des Marktes zu sein und sich besser vor Disruptionen der Lieferkette zu schützen, hat das Unternehmen schnell und einfach eine Aluminium-Leichtbauhalle von Herchenbach umgesetzt (Lesen Sie hier die ganze Geschichte). Das Unternehmen zählt damit nach der neuesten Studie des „Herchenbach Supply Chain Institutes“ zu den Unternehmen, die sich durch besonders gutes Krisenmanagement bei der Bewältigung von Lieferkettenengpässen auszeichnen. In seiner Studie „Expect the unexpected – Die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels bei der Gestaltung der Supply Chainhat das Institut Entscheider aus der Logistikbranche mit langjähriger Erfahrung befragt und fünf Erfolgsfaktoren zu Sicherung der Lieferketten-Resilienz herausgearbeitet.

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