2000 m² Bürofläche: Neues Verwaltungsgebäude für Herchenbach

Leichtbauhallen von Herchenbach sind europaweit gefragt. So stark, dass das Unternehmen sich deutlich vergrößern muss. Dem Standort Hennef bleibt Herchenbach aber treu. Das sind die Gründe:

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Die Firma Herchenbach wächst deutlich. Das merken Besucher spätestens im Frühjahr auf den ersten Blick. Im ersten Quartal 2023 wird der europaweit tätige Hersteller von Lager- und Logistikhallen in Leichtbauweise sein neues Verwaltungsgebäude in der Humperdinckstraße in Hennef beziehen. 2000 m² Bürofläche stehen dann zur Verfügung – deutlich mehr als am bisherigen Standort in der Löhestraße 6. Dort bleiben weiterhin Lager und Logistik untergebracht. Für alle übrigen Mitarbeiter ist der Platz längst zu klein.

Nektarios Apostologlou, zusammen mit Till Bossert Geschäftsführer der Herchenbach Industrial Buildings GmbH, hat den Umzug in die Wege geleitet. Apostologlou war 2016 zum Unternehmen gekommen: „Ich wollte dorthin, wo sich etwas entwickelt, wo etwas entsteht.“ Zu dieser Zeit hatte die Firma Herchenbach mit ihrer fast 100-jährigen Geschichte schon einmal einen Wachstumsschub. „Zu dieser Zeit ist gerade das zweite Obergeschoss im Gebäude in der Löhestraße fertig geworden, wo zusätzliche Büros entstanden sind“, erinnert sich Nektarios Apostologlou. „Und alle haben sich gefragt: Für wen soll das denn sein?“

120 Mitarbeiter, 50 Millionen Euro Umsatz

Diese Frage stellt längst niemand mehr. Optimierte digitale Prozesse und eine ständig steigende Nachfrage nach Lager- und Logistikhallen in Leichtbauweise für die Industrie haben dazu geführt, dass das Unternehmen nicht nur seinen Kernmarkt im DACH-Raum ausbauen konnte, sondern inzwischen auch über Niederlassungen in Großbritannien, Frankreich und Ungarn Industriezelte europaweit verkauft. Aus den 30 Mitarbeitern im Jahr 2016, die 12 Millionen Euro Umsatz machten, werden zum Jahresende 120 Mitarbeiter geworden sein, die 50 Millionen Euro Umsatz machen.

Da das Unternehmen in allen Ländern mit eigenen Standorten über ein gut organisiertes Netz an Mitarbeitern vor allem für den direkten Kundenkontakt verfügt, arbeiten nicht alle Herchenbacher am Standort in Hennef. Zu klein wurde es dort trotzdem. Zu den 800 m² Bürofläche in der Löhestraße 6 wurden kurzfristig Räume in einem Hotel und dann noch 400 m² in der Löhestraße 18 gemietet. Doch Ende vergangenen Jahres stand fest: Herchenbach braucht eine langfristige Lösung. Unterschiedlichste Vorschläge wurden durchgespielt. Vom Bau auf der grünen Wiese (auch in einem anderen Bundesland) bis zu Miete und Kauf lagen alle Optionen auf dem Tisch.

Der entscheidende Hinweis kam dann von der Wirtschaftsförderung der Stadt Hennef: Mitten im Zentrum wird das Gebäude frei, das bisher das IT-Beratungshaus Conet genutzt hat. Für Herchenbach passte das perfekt, für die Stadt auch. „Wir haben intensiv gemeinsam mit Herchenbach nach einer Lösung gesucht und sind sehr froh, dass das Unternehmen in Hennef bleibt“, betont Maria Denis Dückert, Fachbereichsleiterin Stadtentwicklung/Liegenschaften der Stadt – nicht nur mit Blick auf die Arbeitsplätze. „Herchenbach ist ein Hennefer Traditionsunternehmen.“ Auch wenn das Unternehmen inzwischen längst international tätig ist, liegen der Wurzeln seiner rund 100-jährigen Geschichte in der Stadt an der Sieg.

„Uns hat es deshalb sehr gefreut, dass wir der Firma eine Perspektive bieten konnten, mitten in Hennef, in einem attraktiven Gebäude, in einer sehr zentralen Lage mit optimaler Verkehrsanbindung“, sagt Dückert. „Das war für alle ein Glücksfall.“ Über das Ergebnis freut sich auch Fabian Udelhofen von Udelhofen Immobilien GmbH aus Bonn: „Wir sind sehr froh und stolz darauf, dass wir durch unsere Vermittlungstätigkeit als Gewerbeimmobilienmakler den neuen Verwaltungssitz der Firma Herchenbach Industrial Buildings GmbH in der Stadt Hennef sichern konnten und damit an einem Meilenstein der fast 100-jährigen Firmengeschichte teilweise mitgestalten durften. Wir wünschen den gewohnten Erfolg in den neuen Geschäftsräumen.“ 

„Wie gewinnen wir die richtigen Köpfe?"

Mit einem klaren Bekenntnis zu Hennef hat sich das Unternehmen langfristig entschieden. Aus guten Gründen, wie der Geschäftsführer sagt. „Der Standort ist sehr attraktiv wegen seiner geografischen Lage – und damit meine ich nicht nur die Infrastruktur mit Autobahn, Flughafen und Bahnanbindung“, so Apostologlou. „Wir wollen weiterwachsen und da ist für uns entscheidend: Wie gewinnen wir die richtigen Köpfe für die Firma? Der Großraum Rhein-Sieg mit seiner Nähe zu Köln und Bonn ist da sehr wichtig.“ Die direkte Nähe zum Bahnhof macht es noch einfacher als bisher, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Restaurants und Geschäfte für den schnellen Einkauf in der Mittagspause sind ebenfalls ein Pluspunkt. „Die Anbindung und die zentrale Lage waren uns sehr wichtig, wir wollten nicht einfach in ,irgendein‘ Gewerbegebiet ziehen“, so Apostologlou.

Gesprächsräume und konzentriertes Arbeiten

Zwar gehören New Work mit Homeofficeoptionen und digitalem Arbeiten längst zu Herchenbach, trotzdem haben sich die Verantwortlichen bei der Entscheidung für das neue Gebäude die Frage gestellt: Wie sollten die Räume aussehen, damit die Mitarbeiter Lust haben, ins Büro zu kommen? Für Nektarios Apostologlou war schnell klar: Es muss genügend Raum für Begegnungen, Diskussionen und Workshops geben. Gleichzeitig braucht jeder aus dem Team einen Platz, wo in Ruhe gearbeitet werden kann. „Ich mag diese riesigen Großraumbüros nicht, da fällt es schwer, konzentriert zu arbeiten – und das ist auch nicht mit ein paar Kletterpflanzen im Raum getan“, sagt Nektarios Apostologlou. Im neuen Gebäude befinden sich nun Büroräume in unterschiedlichen Größen für ein bis vier Mitarbeiter. Gleichzeitig bieten mehrere Konferenzräume, eine Cafeteria und die Dachterrasse Raum für Begegnungen und Gespräche. Von den rund 2000 m² benötigt Herchenbach zurzeit nur rund 75%. Doch Nektarios Apostologlou plant für einen längeren Zeitraum. Schließlich hat er – damals neu bei Herchenbach – selbst miterlebt, wie selbst großzügig geplante Räume zu klein werden können.

Lager bleibt in der Löhestraße

Das Gelände an der Löhestraße 6 bleibt Lager- und Logistikstandort. Zurzeit werden Konzepte entwickelt, wie die Fläche dort noch besser für den stetig wachsenden Mietpark der Firma genutzt werden kann. Schließlich fragen immer mehr Kunden an, die wissen, dass sie eine Halle nur für eine begrenzte Zeit brauchen. Sie wollen lieber mieten statt kaufen. Da das Hallenmaterial im nächsten Bauprojekt weiterverwendet werden kann, benötigt Herchenbach Platz, um die einzelnen Bauteile für die Weiterverarbeitung vorzubereiten. Damit alles passt, wird vor der Detailplanung für die Löhestraße erst der Umzug der Büros an den neuen Standort abgewartet. Das soll im ersten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Für Nektarios Apostologlou bringt das dann noch einen ganz persönlichen Vorteil mit sich: „Dann komme ich mit dem Fahrrad noch schneller zur Arbeit.“

 

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